Was ist Inklusion?

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von Theresa Damps, Sophia Hauber, Johanna Pfab, Charlotte Rehtanz

Diese und viele andere Fragen zum Thema Inklusion haben wir uns gestellt. Um Antworten zu finden, haben wir Frau Skirde und Frau Rix interviewt.

Unter Inklusion im schulischen Kontext versteht man die Möglichkeit, dass Kinder, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, seit 2009 auch an Regelschulen unterrichtet werden dürfen. Sie haben einen Anspruch darauf, dass, auch wenn bei ihnen so ein sonderpädagogischer Förderbedarf diagnostiziert wurde, die Eltern entscheiden können, ob sie auf eine Regelschule oder in ein sonderpädagogisches Förderzentrum gehen. Das hängt mit der UN-Behindertenrechtskonvention zusammen, dort wurden nämlich die Rechte von Menschen mit Behinderungen, Einschränkungen oder anderen Besonderheiten deutlich gestärkt. Seitdem ist es auch Aufgabe aller Schulen, diese Kinder zu integrieren.

Wir haben da vor fast 10 Jahren angefangen, aber erst im viel kleineren Kreis, da waren es nur ein paar Kolleginnen und Kollegen, die mitgemacht haben. Dann hat sich das alles vergrößert, da sich auch immer mehr Familien getraut haben, uns ihre Diagnose zu nennen. Und dadurch, dass wir immer mehr Kinder mit Inklusionsbedarf hatten, konnten wir auch unser Team viel größer aufstellen. Mittlerweile haben wir über 20 Kolleginnen und Kollegen, die im Inklusionsteam mitarbeiten.

Es gibt verschiedene Förderschwerpunkte. An unserer Schule haben wir Kinder, die dem Förderschwerpunkt „Hören“ zugeordnet werden, wenn sie Probleme mit dem Hören haben, weil sie entweder komplett taub sind oder auf einer Seite nichts hören oder auf beiden Seiten schlecht hören.

Außerdem gibt es den Förderschwerpunkt „Sehen“, wozu Kinder gehören, die Probleme mit ihren Augen haben und wesentlich schlechter sehen können als der Durchschnitt und bei denen die Sehschwäche in einem Bereich ist, den man nicht mit einer Brille ausgleichen kann.

Dann gibt es auch noch den Förderschwerpunkt „körperlich motorische Entwicklung“, das ist z.B. wenn jemand Schwierigkeiten in der Motorik hat, nicht Treppensteigen kann oder im Rollstuhl sitzt, da gibt es ganz viele unterschiedliche Ausprägungen.

Ein weiterer Förderschwerpunkt ist „Sprache“, welcher Kinder betrifft, die eine verzögerte Sprachentwicklung oder eine Sprachentwicklungsstörung haben, die also bestimmte Dinge in der Sprache nicht umsetzen können, obwohl keine Erkrankung vorliegt.

Der letzte Schwerpunkt, der an unserer Schule vorkommt, ist der Förderschwerpunkt „sozial- emotionale Entwicklung“, wo auch oft der Autismus schon mit einbezogen wird. Eigentlich stellt der Autismus aber mittlerweile schon als eigenen Förderschwerpunkt dar und das ist auch der größte Förderschwerpunkt bei uns an der Schule.

Wir haben momentan 21 Kinder, die in diesem Team von uns betreut werden. Das sind alles Kinder, bei denen diese Beeinträchtigung von einem Arzt oder einem Krankenhaus diagnostiziert wurde. Es kann allerdings natürlich sein, dass es an unserer Schule noch viel mehr beeinträchtigte Kinder gibt, aber die Eltern entscheiden sich oft nicht für diese Offenheit. Aber wir können ihnen natürlich nur helfen, wenn uns die Eltern Bescheid geben.

Das kann eigentlich jede Lehrkraft werden. Unser Team ist ein offener Kreis, der sich jedes Jahr ein bisschen verändert, was immer auch davon abhängt, welche Kinder wir in diesem Inklusionsbereich unterstützen und in welchen Fächern sie Schwierigkeiten haben. Das sind auch meistens Lehrer und Lehrerinnen, die sehr an diesem Thema interessiert sind und vielleicht sogar schon verschiedene Fortbildungen besucht haben, damit sie wissen, wie sie mit diesen Kindern richtig umgehen.

Frau Skirde: Inklusion ist ein Thema, das mir selbst sehr am Herzen liegt. Ich habe mir dann irgendwann vorgenommen, dass ich als Lehrkraft versuchen möchte, dass wir unsere Schule so gestalten, dass Kinder mit Inklusionsbedarf sich hier wohlfühlen. Wir wissen inzwischen auch, wie schwer es für diese Kinder ist, sich mit dem vollen Stundenplan und anderen Dingen zurecht zu finden und wie viel anstrengender es für sie ist, diesen 6 Stunden-Takt durchzustehen.

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