von Isabel Schwarz
Seit einem Jahr kommt es im Iran zu Protesten der Bevölkerung gegen die Regierung. In diesem Artikel möchte ich euch einen Überblick über die aktuellen Proteste im Iran geben.
Worum geht es bei den Protesten im Iran?
Das ist Jina Mahsah Amini. Ihr Tod löste landesweite Proteste für Freiheit, Gerechtigkeit und gegen die Unterdrückung von Frauen aus. Sie wurde am 13. September 2022 von der Sittenpolizeifestgenommen.
Die Sittenpolizei wurde 2005 ins Leben gerufen und ist für die Überwachung der Kleidervorschriften zuständig, die im Iran sehr streng sind. Werden diese nicht eingehalten, kommt es z.B. zu Verhaftungen. Von diesen sind meist Frauen betroffen. Sie werden festgenommen, wenn sie z.B. Jeans tragen oder ihren Hijab (Schleier für Frauen zur Verhüllung) nicht richtig tragen.
Der Grund für Jina Mahsah Aminis Festnahme war ein zu locker getragenes Kopftuch. Drei Tage später verstarb sie. Ihre Todesursache ist bislang nicht geklärt. Die IMO (Rechtsmedizinische Organisation des Irans) gibt an, sie sei an Sauerstoffmangel gestorben, viele Menschen glauben aber, dass ihr Gewalt zugefügt wurde, weshalb es zu einer Hirnblutung kam. Es wird in ganz Iran protestiert, z.B. in Teheran oder in Zahedan. Es protestiert die ganze Bevölkerung, v.a. aber junge Menschen und Frauen, gegen die Machenschaften der Regierung und die Brutalität der Sittenpolizei.
Was passierte denn eigentlich genau bei den Protesten?
Es protestierten viele Menschen und die Regierung und Polizei geht mit Gewalt gegen die Protestanten vor. Bisher gab es ca. 20.000 Festnahmen und sogar Todesurteile und Hinrichtungen. Während den ersten Proteste verzichteten außerdem Frauen auf ihr Kopftuch. In Zahedan starben bei einer Demonstration Ende September 2022 66 Menschen, in dieser Provinz starben mindestens 131 Menschen. Währenddessen unterbrachen Behörden wiederholt das Internet. Gegen inhaftierte Protestanten wird hart vorgegangen. Sie erleiden nicht nur physische (z.B. Schläge, Auspeitschungen) sondern auch psychische (z.B. Schlafentzug) Folter.
Was sagt Deutschland zu diesem Konflikt?
In Deutschland sind die Reaktionen auf den Auslöser und die Gewalt gegen die Proteste natürlich Schock und Bestürzung. Aus diesem Grund ist Deutschland auch an Sanktionengegen den Iran beteiligt.
Sanktionen sind Abbrüche von Beziehungen, Einschränkungen oder Verbote für den jeweils Handelnden – in diesem Fall ist das der Iran.
Außerdem übernahm Deutschland auch politische Patenschaften. Die Paten setzen sich dann z.B. für die Freiheit inhaftierter Demonstranten ein. Ein deutscher Pate ist Lars Klingbeil, der SPD-Vorsitzende. Leider ist Deutschland laut der IHK (Industrie- und Handelskammer) immer noch Irans wichtigster europäischer Handelspartner.
Es gibt viele Folgen der Proteste im Iran- sowohl nationale (für das Land selbst) als auch internationale (die Beziehung des Iran mit anderen Ländern).
Viele Frauen tragen mittlerweile auch im Alltag kein Kopftuch mehr, ein sehr mutiger aber auch riskanter Schritt, da sie sofort festgenommen werden können. Anfang Dezember 2022 gab es 475 Todesopfer und bis zu 20.000 Festnahmen. Die Internetverbindungen in Großstädten (z.B. Zahedan) waren mehrmals gestört und seit November 2022 wurden an Schulen mehrere 1000 Schülerinnen vergiftet. Da die Regierung zunächst keine konkreten Schritte unternahm um die Täter zu finden, protestierten Lehrer und Eltern friedlich. Jetzt wurden erste Tatverdächtige festgenommen, zuvor wurden aber protestierende Eltern und ein Journalist, der darüber berichten wollte. Obwohl die Sittenpolizei zwischenzeitlich aufgelöst zu sein schein, gibt es seit einigen Monaten vermehrt Berichte, dass die strengen Kleidungsvorschriften bei Frauen wieder verstärkt kontrolliert werden.
Fazit
Die Situation im Iran ist eine Schreckliche, da mit Gewalt gegen Menschen vorgegangen wird, die richtige und wichtige Werte fordern, wie Gerechtigkeit, Freiheit und keine Unterdrückung der Frauen. Deshalb hoffen Menschen auf der ganzen Welt auf eine Ende von Gewalt und Unterdrückung im Iran.
