Marieluise Fleißer gehört zu den bekanntesten Schriftstellerinnen, die aus der Zeit der Weimarer Republik stammten.
Sie verfasste viele Werke, erhielt Literaturpreise und sie war eine Ingolstädterin. Etwa 60 Jahre ihres Lebens verbrachte sie in ihrer Heimatstadt.
Aber wer war sie und wie wurde sie berühmt?
Marieluise Fleißer wurde am 22. bzw. am 23. November 1901 in Ingolstadt geboren.
Sie besuchte als weiterführende Schule das Mädchengymnaisum der englischen Fräulein in Regensburg und machte dort 1920 ihr Abitur. Sie ging nach München und studierte dort beispielsweise Theaterwissenschaften.
Dort lernte sie die beiden Schriftsteller Lion Feuchtwanger und über ihn Berthold Brecht kennen.
Nach 4 Jahren brach sie ihr Studium ab, da sich bereits mit dem Schreiben beschäftigte. Im Jahr zuvor hatte sie ihre erste Erzählung „Die Dreizehnjährigen“(auch genannt „Meine beste Freundin Olga“) veröffentlicht .
Im Jahr 1926 erschien ihr erstes Theaterstück „Fegefeuer in Ingolstadt“, sie schrieb es unter dem Namen „Die Fußwaschung“. Die Namensänderung erfolgte durch Berthold Brecht. Durch dieses Werk wurde Marieluise Fleißer berühmt.
Zwei Jahre später brachte sie das Stück „Pioniere in Ingolstadt“ heraus. Das sollte für sie 1929 zum Verhängnis werden. Berthold Brecht bearbeitete das Stück und nutzte es zur militärischen und politischen Kritik. Es wurde zu einem großen Skandal und Marieluise Fleißer war von diesem Zeitpunkt an in ihrer Heimatstadt nicht sonderlich erwünscht und beliebt.
Im gleichen Jahr erschien ihr erster Erzählband und zwei Jahre später ihr einziger Roman namens „Eine Zierde für den Verein“.
1935 heiratete sie den Tabak-Großhändlern Joseph Haindl. Dieser besaß ein Geschäft in Ingolstadt wo Fleißer arbeitete. In den Kriegsjahren war Marieluise Fleißer aus verschiedenen Gründen eher inaktiv. Danach erhielt sie u.a den Verdienstorden der BRD.
Ende der 1960er Jahre führten die Regisseure Franz Xaver Kroetz, Rainer Werner Fassbinder und der Dramatiker und Schauspieler Martin Sperr ihre Stücke neu auf. Das führte zu einer sogenannten „Fleißer Renaissance“, also einer erneuten großen Popularität ihrer Werke.
Kurze Zeit später starb Marieluise Fleißer am 2. Februar 1974 in ihrer Heimatstadt Ingolstadt. Sie wurde auf dem Westfriedhof beigesetzt.
Seit 1978 liegt ihr literarischer Nachlass in den Ingolstädter Stadtarchiven.
Das Geburtshaus der Schriftstellerin ist heute übrigens ein Museum und man findet in der Theresienstraße in Ingolstadt sogar eine Statue von ihr.
Schreibe einen Kommentar