Sport, Politik und Döner?

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Sport – er spiele eine große Rolle am Apian, so Herr Stockmeier. Nicht umsonst haben wir ihn ja auch im Namen. Offiziell ist das Apian nämlich auch ein sportliches Gymnasium. Egal ob Triathlon, Fußball oder Tennis, es gibt begeisterte Apianerinnen und Apianer die verschiedenen Sportarten nachgehen. Um diese bestmöglich in ihrem Alltag zu fördern, ist das Apian-Gymnasium seit letztem Schuljahr Partnerschule des Sommersports (für Schwimmen und Triathlon) und damit einer von 9 Standorten. Doch was bedeutet das?

Das Projekt soll helfen, Leistungssportlerinnen und -sportler auch schulisch optimal zu unterstützen. Denn durch Wettkämpfe und langes Training verpasst man oftmals Unterricht, der dann nachgeholt werden muss. Um das für die betroffenen Schüler zu vereinfachen, soll beispielsweise das Training effektiver mit den Unterrichtszeiten verbunden werden. Außerdem fördert das Projekt die Zusammenarbeit mit Vereinen (bei uns sind das der SC Delphin, der FC Ingolstadt 04 und der SV Zuchering) und möchte auch den möglichen Übergang auf Sporteliteschulen erleichtern.

Aufgrund dieses Projektes und der Stellung, die das Apian darin innehält, hatten wir am Montag, dem 23.06.2025 Besuch von der bayerischen Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler). Im Musiksaal gab es zunächst eine Talkrunde zum Thema Sport an Schulen in Bayern, an der Herr Stockmeier, der Ingolstädter Bürgermeister Michael Kern (CDU), die Kultusministerin, der Präsident des BLSV (Bayerischer Landes-Sportverband) Jörg Ammon und drei Apian-Sportler teilnahmen.

Bereits zu Beginn betonte die Kultusministerin, wie wichtig ihr der Sport auch persönlich sei, da ihrer Meinung nach gesunde sportliche Kinder auch später ein gesundes Leben führen. Sie möchte Sport beispielsweise in Pausen präsent machen, Rahmenbedingungen verbessern aber auch den Leistungssport fördern. Und genau dafür ist eben dieses Projekt des Sommersports so wichtig, da es Motivation fördern soll, um auch gute schulische Leistungen zu erbringen.

Bayern ist also sportbegeistert. Das zeigt ich auch darin, dass der Freistaat Ende Mai vier Olympiabewerbungen eingereicht hat. Olympia soll also wieder nach Bayern kommen. Was hat das aber jetzt mit den Partnerschulen zu tun?

BLSV-Präsident Jörg Ammon hat darauf eine Antwort. Ein „Olympia zuhause“ sorge für ein gutes Gefühl und gebe Nachwuchstalenten die Möglichkeit, vielleicht sogar selbst teilzunehmen.

So, jetzt wissen wir also, was es mit der Sportbegeisterung unseres Bundeslandes auf sich hat. Und wie ausgerechnet wir – also das Apian – Partnerschule des Sommersports und wie ist die aktuelle Situation?

Herr Stockmeier erzählt, dass alles mit dem Leistungskurs Sport an unserer Schule anfing. Mittlerweile ist das Apian auch eine Ausbildungsschule für Sportlehrkräfte und legt den Fokus auf ein breites Angebot an Sportarten. So haben sich für die 3200 Schüler am Schulzentrum Südwest gute Sportanlagen entwickelt. 3200 ist aber ganz schön viel und momentan kämpfen alle Schulen mit wachsenden Platzproblemen. Zudem würde das Schwimmbad bereits vor Beginn der Sommerferien schließen. Deshalb richtete Herr Stockmeier, nachdem er sich für das Kommen aller bedankt hatte, die Bitte an die Stadt, den Campus zu unterstützen und die Schwimmhalle nicht vorzeitig zu schließen.

Bürgermeister Michael Kern erklärte auf die Frage, wie die Stadt Schulen am besten unterstützen könnte, dass seiner Meinung nach, engagierte Sportler auch gute Leistungen erbringen könnten. Werte wie Fairplay und Fairness, die auch im Sport erlernt und gefestigt werden, seien auch fürs spätere Leben von großem Vorteil. Die guten Leistungen müssten auch belohnt werden.

 

Wenn Bayern den Olympia-Zuschlag bekommen würde, erhoffe man sich auch möglicherweise eine Disziplin in Ingolstadt. Im Zuge dessen kann dann auch die Infrastruktur unterstützt werden. Zurzeit liegt der Fokus auf der neuen Bezirksschulanlage Süd-Ost. Öffentliche Bauvorhaben seien eben auch sehr teuer. Nichtsdestotrotz bräuchten Leistungssportler „freie Bahnen“ und Schülerinnen und Schüler seien generell die Zukunft des Landes.

Es wurde also viel erzählt und auch über Politik geredet. Aber wie sieht eigentlich ein Tag bei den Menschen aus, die das ganze Thema am meisten betrifft – den Sportlerinnen und Sportlern?

Diese Frage hat man Flo, Sophia und Luis gestellt. Die ersten beiden sind Triathleten, während Luis schwimmt. Und die Tagesabläufe der drei sind wirklich beeindruckend. In der Früh steht Schule auf dem Plan und danach haben sie die Möglichkeit direkt am Apian zu trainieren – zum Teil auch mit einem Personal-Trainer. Und das an zwei oder auch drei Tagen die Woche. Luis erzählt zusätzlich noch von seinem Vereinstraining, das er jeden Abend besucht. Ziemlich voll die Woche. Und genau das spannt den Bogen zu unserem Anfangsthema und zeigt auf, wie wichtig diese besondere Unterstützung durch das Projekt ist.

Nach der Talkrunde stand dann noch eine Führung und Aktivitäten in unseren Sportstätten auf dem Programm.

Der Besuch der Kultusministerin war das „1. Mal, dass wir so hohen Besuch hatten“, wie Herr Stockmeier anfangs erklärte. Aber was macht man eigentlich als Kultusministerin? Und wie wird man das? Diese und weitere Fragen durfte ich ihr im Rahmen eines kurzen Interviews stellen, das ich während der Veranstaltung führte.

Also als Kultusministerin hat man sehr viele und vielfältige Aufgaben, aber am wichtigsten sind wohl einmal die Kabinettsitzungen. Ich bin Teil des bayerischen Ministerrats, der von dem Ministerpräsidenten geleitet wird und der findet einmal die Woche, Dienstagmorgen statt und da werden alle für Bayern wichtige Themen besprochen und beschlossen. Ich darf da auch – fast wöchentlich – bildungspolitische Themen einbringen, vorstellen und zur Entscheidung bringen. Das zweite Wichtige ist der Landtag, in dem ich auch Mitglied bin. Beispielsweise bringe ich morgen einen Gesetzesentwurf für die Bildung ein. Das ist Landtag- inklusive Fraktionsarbeit. Drittens – das ist mein Herzstück – und deswegen möchte ich das nochmal ganz besonders benennen: ganz, ganz viele Schulbesuche, die ich mache. Ich bin jede Woche an Schulen in Bayern unterwegs und unterhalte mich mit Schülern und Schulleitern. Ich versuche immer reinzuhören, was man noch besser machen kann und natürlich auch was gut oder eher nicht so gut läuft, damit ich immer Feedback mitnehmen kann.

Ja, ich war in meiner eigenen Schule schon mehrfach. Seit fast sieben Jahren bin ich im Kultusministerium. Ich war zunächst Staatssekretärin und jetzt seit 1,5/2 Jahren Ministerin und da hab‘ ich in dieser Zeit meine Schulen schon mehrfach besucht.

 Ich hab‘ damals zwischen Lehramt und Jura überlegt und habe dann schlussendlich Jura studiert. Dass ich jetzt Kultusministerin bin, ist im Zuge dessen natürlich auch total toll, weil Lehramt mich auch immer sehr interessiert hat. Meine Lieblingsfächer waren Deutsch und Sport, also auch so eine Kombination aus beiden.

Wir wollen einerseits mehr mit KI an Schulen arbeiten, da sehe ich große Chancen drin, weil man eben Schüler noch individueller fördern kann. Gleichzeitig kann man auch Lehrkräfte in der Unterrichtsvor- und -nachbereitung entlasten. Das ist mir ganz wichtig. Und damit einhergehend schauen wir uns gerade intensiv die Prüfungsformate an. Denn durch künstliche Intelligenz und Digitalisierung müssen sich zwangsläufig auch die Prüfungsformate ändern. Stichwort mehr projektbezogene Prüfungen, auch mehr Mündlichkeit, ohne gleichzeitig die Qualität der Bildung zu gefährden. Leistung ist mir sehr, sehr wichtig. Das habe ich ja auch zum Ausdruck gebracht und ihr seid hier eine Schule, die in ganz besonderer Weise Leistung erbringt. Da wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern weiterhin viel Erfolg und ihr könnt da wirklich wahnsinnig stolz drauf sein, was ihr hier vor Ort umsetzt und leistet.

Nein, ich war mit Markus Söder noch keinen Döner essen.

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